Freitag, 23. April 2010

So ein Kuss

Sicherlich kommt er allein
kompromisslos muss er sein
Kopf an Kopf den andern sehnend
Suchende knapp an sich lehnend

Kann ein Hauch nur machen schweben
Kann ein Körper voller Leben
diesem Knistern widerstreben
Konsequent in Sehnsucht eben

***
april 2010

1 Kommentar:

  1. Du hast recht ich überinterpretiere das Gedicht, vielleicht sogar völlig, aber ich getraue mir mal die Freiheit zu nehmen. Ich hoffe es ist ok für dich, wenn ich dein Gedicht zu mir sprechen lasse und es so irgendwie ein bisschen zu meinem Gedicht wird.
    Wie schon erzählt habe ich am Anfang beim Lesen vor das letzte Wort immer automatisch ein „L“ immer mitgelesen. Es hat lange gedauert bis ich meinen Fehler bemerkt hatte. Dieser kleine Buchstabe verändert für mich den Erzählfluss der zweiten Strophe. Aus der ersten Strophe und den ersten beiden der Zweiten höre ich Bewegung: kommt kompromisslos sehnend lehnend schwebend die dann in der zweiten Zeile in „voller Leben“ mündet als Zuspitzung und Zusammenfassung des bisher gesagten. Dann legt das Gedicht für mich eine Vollbremsung ein. Während in der ersten Strophe noch „kompromisslos gesehnt“ wird, wird in der zweiten „konsequent widerstrebt.“ Das Leben wird ausgebremst, die Bewegung angehalten. Dagegen habe ich mich instinktiv gewehrt und mit dem „L“ vor „eben“ die Bewegung der ersten 6 Zeilen bis in das letzte Wort des Gedichtes fortgesetzt. Die „knistern widerstrebende konsequente Sehnsucht“ ist für mich Teil eines vollen Lebens. So hat es mein Unterbewusstsein einfach festgelegt und dein Kussgedicht hat für mich jetzt einen Buchstaben mehr. Und irgendwie kann ich der Entscheidung meines Unterbewusstseins nur zustimmen :-)
    CS

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