Montag, 5. April 2010

Karfreitag

Karfreitag.
Die Leidensstraße.
Ein Mann geht seinen Weg.
Jahr für Jahr, Tag für Tag, Stunde für Stunde.
Er, der von allen verachtet und verstoßen wurde,
ohne Ansehen oder Entgegenkommen führen sie ihn ab.
In EINEM sind sie sich einig:
kreuzigt ihn!
Was für eine Gruppendynamik.

Bin ich einer von ihnen?

Und die anderen sehen dich nicht,
lachen und feiern mit sich selbst,
haben das Fragen scheinbar verlernt.

Aber wer fragte dich wie es dir geht,
ob der Weg dir zu viel wird,
ob du bereit bist.
Du allein weißt worin das endet und warum.
Siehst mit Augen der Liebe in das Gesicht eines jeden Verräters,
erträgst die Spottrufe derer, die du erlöst.

Voller Schmerz und Qual reißt dir das Herz
unter der Last der abertausend Menschen,
die du doch liebst.

O Unbegreiflicher,
und wo bin ich?
Habe ich dich gesehen
oder wie die anderen übersehen
als du vorüber gegangen bist.
Folgen wollte ich dir.


***
april 2010

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